Warum in die Natur?
In der Natur sein ist heilsam.
Betrachten wir Menschen uns im Spiegel der eigenen Evolutionsgeschichte, so ist es noch nicht lange her, dass wir näher an der Natur, oder inmitten der Natur, als ein Teil der Natur gelebt haben. Zum Wald, zur Savanne, zu Flussläufen haben wir seit jeher eine enge Beziehung. Das Natur-Erleben in Freizeit oder Urlaub ist uns in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, das Wandern wird wieder en vogue. Besonders wohltuend ist der Aufenthalt im Wald.
Das Buch Das geheime Leben der Bäume (2015) ist einer breiten Leserschaft bekannt geworden. Peter Wohlleben, Förster und späterer Bestsellerautor, bringt uns in seinem Buch nahe, was das Wesen der Bäume ausmacht, wie sie Gemeinschaft erleben, und wie im Wald untereinander kommuniziert wird. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Duftstoffe aus den Baumharzen, die auch wir Menschen wahrnehmen, sobald wir uns in den Wald begeben, und die wir als beruhigend auffassen.
In unserem Alltag sind wir meist in einem erhöhten Stress-Zustand. Dies ändert sich automatisch, wenn wir in den Wald gehen. Studien belegen, dass sich dort das vegetative Nervensystem ausgleicht, der Parasympathikus wird deutlich aktiver und der Blutdruck senkt sich, wodurch Körper und Geist wieder zur Entspannung kommen.
Aus dieser Erkenntnis heraus entstand in den 1980er Jahren in Japan eine alternativmedizinische Therapieform namens Shinrin Yoku – Waldbaden. Die ursprüngliche Form des Waldbadens sieht vor, zum Zweck der Stressreduktion und Entspannung allein und unbegleitet zwei bis acht Stunden im Wald spazieren zu gehen und sich an schönen Orten aufzuhalten.
Man nimmt das, was einem die Natur anbietet, unmittelbar und mit allen Sinnen wahr. Indem wir uns im Wald beruhigen, haben wir Menschen offenbar nicht „verlernt“, dass unser Körper die Natur-Umgebung als etwas erkennt, wo er sich wohlfühlt, zu Hause fühlt.
Die Umweltpsychologen Rachel und Stephen Kaplan stellen fest, dass die Natur auf uns eine so unmittelbare, spontane Aufmerksamkeit auf sich zieht, die aber gleichzeitig entspannend ist. Ihrer Theorie zufolge kann man verschiedene Erholungsstufen erleben:
- Kopf lüften,
- Aufmerksamkeitsfähigkeit wiederherstellen,
- ungebetene Fragen und Gedanken zulassen, die sich melden, sobald innerer und äußerer Lärm abklingen,
- sich und sein Leben reflektieren, Möglichkeiten, ausloten, Ziele setzen.
Aufgrund dieser Erkenntnisse ist der Wald bzw. die Natur ein wunderbarer Ort, und eine ideale Ausgangsbasis, um dort Coaching-Prozesse abzuhalten, die zu Entspannung und Entschleunigung führen.
Was ist Coaching?
Es ist alles in dir, du musst es nur erkennen!
In einem Coaching-Prozess steht die Person des Kunden ganz im Mittelpunkt. Kommst du als Coachee in ein Coaching, so hast du ein Thema, Anliegen oder Problem, auf dessen Lösung du noch nicht gekommen bist. Damit geht es um dich und dein Bedürfnis, etwas zu verändern. Die Person des Coaches hingegen spielt keine Rolle. Vielmehr begreifen wir Coaches dich als Experten deiner eigenen Probleme, Themen oder Anliegen. Du selbst kennst deine Erlebnisse und Gedanken, du hast die körperlichen Auswirkungen gespürt. Der Coaching-Prozess unterstützt dich dabei, deine individuellen Potenziale, Ressourcen und Lösungsansätze zu finden und zu aktivieren.
Die Aufgabe des Coaches besteht darin, bislang beschrittene Wege aufzuzeigen und neue Möglichkeiten und Handlungsoptionen sichtbar und erlebbar zu machen. Dabei werden die Ziele, Absichten und Wünsche der oder des Coachee nicht bewertet. Du bekommst im Coaching keine Ratschläge erteilt, wie du etwas anders oder besser machen kannst oder wie dein Erfolgsrezept aussieht. Das Coaching unterstützt dich in der Achtsamkeit für dich selbst und bringt dich zu einem Selbst-Bewusstsein. Der Coach ist wertschätzend und neutral. Die Maxime, die ihn leiten, sind Authentizität, Empathie und Vertraulichkeit. So ist sichergestellt, dass am Ende des Coaching-Prozesses deine selbst entwickelten Lösungen stehen.
Was ist Natur-Coaching?
Mehr als nur draußen!
Coaching findet ja zumeist in geschlossenen Räumen statt (Seminarhäuser, Praxis, usw.). Für das Natur-Coaching werden die wesentlichen Aspekte des Coaching-Prozesses in den Naturraum übertragen. Wie das geschieht, wird von verschiedenen Natur-Coaches unterschiedlich gehandhabt. Die Natur-Umgebung sorgt an sich schon für mehr Ruhe und Entspannung, und bildet daher eine angenehme Atmosphäre für die Begegnung. Aufmerksamkeit und Konzentration sind erhöht. In Natur-Coachings, die über das reine Natur-Erleben hinaus gehen, wird das methodische Spektrum des konventionellen Coachings in Räumen um spezielle, für die Arbeit in der Natur angepasste, Techniken erweitert (Interventionen, Visualisierungen, szenische Arbeit, systemische Gesprächsführung etc.). Hinzu kommen Methoden, die speziell im Arbeitsraum Natur gut durchführbar und daher naheliegend sind (z. B. bewusstes Gehen, Bewegungs-/Körperarbeit oder Bogenschießen).
Natur-Coaching bringt also klassisches (systemisches) Coaching mit Naturerlebnis, Bewegung und Selbsterfahrung in Einklang. Es spricht alle fünf Sinne und auf ganzheitliche Weise Körper, Geist und die Gefühlsebene an. Diese Kombination ermöglicht ein erfahrungsbasiertes Lernen und Entwickeln. Das eigenverantwortliche Handeln der bzw. des Coachee in einem individuell festgelegten Naturraum bildet den Schwerpunkt in einem solchen Coaching-Ablauf. Der Coach als Begleiter ermöglicht und fördert die natürlich ablaufenden Prozesse. Die Erlebnisse während eines Natur-Coachings manifestieren sich in der Verknüpfung mit den Sinneseindrücken, wodurch ein neues und verbessertes Erleben besonders gut und nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Meistens spielt der Faktor Zeit im Natur-Coaching eine wichtige Rolle. Beim Coaching im Freien nehmen wir uns in der Regel mehr Zeit. Das erlaubt uns, stärker als gewöhnlich die unbewussten Fähigkeiten wie Intuition und Körperwissen zu betonen und gezielt zu nutzen. Damit unterscheidet sich der Arbeitsraum Natur deutlich von vielen Alltagssituationen, sei es im urbanen Kontext, im Büro, in der Welt der Zahlen, oder im Rationalen. In der bewusst vollzogenen Abgrenzung der Alltagswelt vom Raum des Natur-Coachings und das tiefe Eintauchen in die Natur entsteht bei dir als Coachee ein Effekt der Ruhe, Fokussierung und Entschleunigung.
Natur-Coaching nach Carsten Gans
Mit deiner Intuition selbstbewusst und gelassen zum guten Ergebnis
Ich bin ein „zertifizierter Natur-Coach nach Carsten Gans“. Was hat es damit auf sich? Der Natur-Coaching-Ansatz von Carsten Gans, der seine Coachings und Weiterbildungen im Südspessart anbietet, ist klar verständlich, wissenschaftlich gut fundiert, bodenständig, praxisorientiert und leicht umsetzbar. Carsten Gans hat in seinem Konzept Erkenntnisse aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) genutzt und Methoden und Interventionen aus der Hypnose nach Milton Erickson und aus der systemischen Arbeit nach draußen, also zur Anwendung im Arbeitsraum Natur übersetzt.
Das unbewusste, intuitive Vorgehen, das im diesem Coaching-Ansatz besonders ausgeprägt ist, steht in enger Verbindung zum hypno-systemischen Konzept von Gunther Schmidt. Dort wird auf „Erlebnis-Netzwerke“ fokussiert, es wird von einem „untrüglichen Körperwissen“ ausgegangen, es wird ein „einladender Kontext“ gestaltet und es werden die „unwillkürlich“ ablaufenden Prozesse betont. Aus dem Ansatz von Carsten Gans habe ich für mein Coaching im Wesentlichen die Arbeit an Symbolen übernommen, die intuitiv in der Natur gefunden werden, und dir als Coachee die Möglichkeiten des Weiter-Gehens an deiner Fragestellung deutlich machen. Kombiniert wird die Arbeit an den Symbolen mit körperlicher Bewegung, um Veränderungsprozesse auch in das „körperliche Gedächtnis“ einfließen zu lassen.
Mehr zum Konzept von Carsten Gans auf seiner Website natur-coaching.de.
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